Matthias Friedrich: Kurzpräsentation Max Lawton
Montags=Text
						
						
						Max Lawton:
DER MANN, DER ZU VIEL UNTERSCHRIEB:
TRIPTYCHON VON DER UMKEHR 1
Aus dem amerikanischen Englisch von Matthias Friedrich
Max Lawton, 1993 in Brüssel geboren und in
						Chicago und Milwaukee aufgewachsen, veröffentlicht Übersetzungen u. a. aus dem
						Russischen, Französischen und Deutschen ins Englische sowie Erzählungen in
						verschiedenen Print- und Onlinemagazinen. Für seine Übersetzung von Vladimir
						Sorokins Novelle Pferdesuppe erhielt
						er 2021 den O. Henry-Preis; vom selben Autor liegen in seiner Fassung außerdem die
						Romane Die Herzen der Vier und Telluria vor (bei Dalkey Archive/Deep
						Vellum und NYRB), derzeit arbeitet er an Michael Lentz‘ Schattenfroh. Außerdem hat er Jonathan Littells Das Trockene und das Feuchte übersetzt. 
						
						              Lawtons Erzählungen sind – wie die seines
						großen Vorbilds Sorokin – „binäre Bomben“, die oft mit einer Milieuskizze,
						einer Geschichte aus dem Alltag oder Überlegungen zu Film oder Literatur
						beginnen, um dann ins Surreale, Fantastische, Gruselige umzuschlagen. Sie handeln
						vorrangig von Krisen des Ichs, der Gemeinschaft und der Fiktion und nehmen mit
						beißendem, ja anarchischen Humor Bezug auf tagesaktuelle Geschehnisse. 
						
						         Die bislang unveröffentlichte Story Der Mann, der zu viel unterschrieb ist
						in vielerlei Hinsicht ein Musterbeispiel für Lawtons Erzählweise. In einem
						literaturwissenschaftlichen Promotionsprogramm in New York angesiedelt, erzählt
						der Autor darin von einem jungen Doktoranden, der zur Autofiktion arbeitet und
						sich mit dem beruflichen wie persönlichen Niedergang seines Professors
						konfrontiert sieht. Nur stellt sich die Affäre nicht so eindeutig dar, wie sie
						scheint. Welchen Einfluss nimmt die moderne Technologie nicht nur auf unser
						Selbst, sondern auch auf unser Verhältnis zur Gemeinschaft? Und wie lässt sich
						über die Verheerungen schreiben, die die Corona-Pandemie hinterlassen hat? Das
						sind nur einige der Fragen, die dieser Text zu beantworten versucht. 
						
						Matthias Friedrich wurde 1992 in Trier geboren
						und übersetzt u. a. aus dem Norwegischen und Dänischen, zuletzt Erlend O.
						Nødtvedts Durch das Westland und Ida
						Marie Hedes Der Sog oder Warum wäschst du
						unsere Stinkefinger mit deinen Tränen?.
						
						Website: https://literaturuebersetzungen-friedrich.de/