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Jan Kuhlbrodt: Nachtrag zur Rorty-Rezension: Pragmatismus und Antiautoritarismus

Poetik / Philosophie > Glossen
Jan Kuhlbrodt

Nachtrag zur Rorty-Rezension: Pragmatismus und Antiautoritarismus

Brecht verstand sich, zumindest hat er das einige Male behauptet, als Marxisten und Dialektiker. Und natürlich als Atheisten. Aber, und diese These drängte sich mir bei der Rortylektüre neu auf, im Grunde war er eine Art nietzscheanischer Pragmatiker.

Einer fragte Herrn K., ob es einen Gott gäbe.
Herr K. sagte: "Ich rate dir, nachzudenken, ob dein Verhalten je nach der Antwort auf diese Frage sich ändern würde.
Würde es sich nicht ändern, dann können wir die Frage fallen lassen.
Würde es sich ändern, dann kann ich dir wenigstens noch so weit behilflich sein, dass ich dir sage, du hast dich schon entschieden:
Du brauchst einen Gott."

Brecht in seinen Geschichten von Herrn K. nimmt zumindest an dieser Stelle oder in dieser Episode eine pragmatistische Haltung ein, was sich, wie Rorty darlegt, mit Nietzscheverehrung nicht beißen muss. (S. 115)

Es geht in Rortys Buch natürlich nicht um Brecht, aber Nietzsche spielt schon eine Rolle.


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