Yu-Sheng Tsou: Zwei Gedichte
Montags=Text
Yu-Sheng Tsou
Zwei Gedichte
In Taipeh
Mitternacht hörte ich, wie der schwarze Hund meiner Eltern
die Knochen zerbiss. So wie die Äste
im Feuer knacken, spalteten sich die
Überreste
unseres ersten Mahls anlässlich der
Wiedervereinigung. Tropfen vom Mark
berührten seine Zunge, manchmal zur animalischen
Euphorie.
„Unser Hund hat die ganze Nacht lang
den schwärzesten Flammen zugesehen.”,
sagt mein Vater. Aber eigentlich weichen
sie voneinander ab, meine ich, all
die unseren wolkigen
Hände und Gesichter, wenn sie sich
in Taipeh versammeln würden, wären
ihre Schatten
ein Gott, der sich zerteilt, an den
Mündungen der Klimaanlagen,
um unter den tausend zitternden Blättern
nach dem Schwanz eines Paradiesvogels
zu tasten, dessen Herz,
die nie ermüdenden Verdichter, in
unseren Brusthöhlen Mächte verteilt.
Unsere Lippen müssen sich öffnen und schließen an den Tischlampen,
geflammt durch schmutzige Atome. Die
Wörter werden
herkommen, so wie die Ameisen bei
einem Topf Honig ein- und austreten,
ihre poröse Wohnung bildend. Was werden die Oktoberflammen, die entlang
der Lounge-Musik nach oben brennen,
und somit die goldenen Sitze entfalten? Stimmen
seien noch dort auf dem Land, das ich
nach meinem dreißigsten
verlor. Zerbissen. Gespalten.
Geräusche.
Einmal trat ich dadurch
in die schwebende Atmosphäre.
mithilfe der Analogien erreichten
wir viele Sachen
am Weg
so wie am Rand der idealen Sprache
zerhackt, irrelevant,
Schallwellen und Phänomene
nachdem sie aufgehört haben, gehe ich hindurch
mithilfe der Analogien wurden viele
Sachen erreicht
noch nicht fest genug
die letzte Aussage bezieht sich
wahrscheinlich auf
keine Dinge
so wie eine Rauchsäule inmitten von
Bildern zögert
so wie die Passanten entweder
schlendern
oder ihre Gesichter vom Wind verdreht
werden
ich, mich auf die Zehenspitzen
stellend,
habe die sich bewegende, hohe
Terrasse in der Landschaft berührt
dann wird sie zu einem Luftstrom
zwischen den Fingern
weil ich meine Hand gewendet habe
wie schön ein Moment
würden wir zusammen die Stimmen äußern
um die Bedingungen des
Jahreszeitenwechsels
nicht mehr auszugeben