Xosé María Álvarez Cáccamo: 5
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Pepe Cáccamo
Sechs Gedichte
Aus dem Galizischen mit Hilfe des Autors und einer spanischen Version Timo Berger
5
Dalgún
lugar emerxo,
dunha
casa en derrota, gangrenada,
dunha
alcoba oprimida, onde non colle o corpo.
E
nunca chego a tempo
para
darlle compaña nin xantar
a
este home remoto
que
di ser o meu pai.
Esmágame
o silencio, o desacougo
de
perder a hora xusta, non saber
subir
as escaleiras, alcanzar
a
porta que se abre
na
boca mesma
do
precipicio.
Detrás
do vidro turbo
anda
o meu pai a enredar nos seus papeis
e
non os recoñece.
A
nai en agonía e os irmáns
imprevistos,
ausentes, desprendidos do ar.
Vento de sal, 2008.
5
Ich tauche an irgendeinem Ort auf,
einem verfallenden Haus mit Wundbrand,
einem einengenden Schlafzimmer, in das der Körper nicht passt.
Und nie komme ich rechtzeitig
um jenem fernen Mann
der sagt, er sei mein Vater
Gesellschaft zu leisten oder das Essen zu bringen.
Das Schweigen erdrückt mich, die Unruhe
die genaue Zeit zu verpassen, nicht
die Stufen hinaufsteigen zu können, die Tür
zu erreichen, die sich öffnet
genau vor dem Schlund
des Abgrunds.
Hinter der trüben Scheibe
vergnügt sich mein Vater mit seinen Papieren
und erkennt sie nicht wieder
Die Mutter siecht dahin und die Geschwister
unerwartet, abwesend, von der Luft gelöst.
Xosé María Álvarez Cáccamo, geboren 1950 in Vigo, Galicien,
Spanien, ist Dichter, Literaturkritiker und Autor von visueller und
Objekt-Poesie. Außerdem hat er Erzählungen, Theaterstücke, Kinderbücher,
Biografien und Memoiren veröffentlicht. „Ancoradoiro. Obra poética (1983-2003)“,
erschienen 2003, ist eine Sammlung seiner bisher veröffentlichten Gedichte. Im
Jahr 2004 erschien in einer zweisprachigen spanisch-galizischen Ausgabe eine
Anthologie seines poetischen Werks unter dem Titel „Habitación del mar.
Antología, 1983-2003“. Seitdem hat er mehr als zehn Bücher in verschiedenen
Genres veröffentlicht.