Wolfgang Schiffer: Ein Schrei
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Wolfgang Schiffer
Ein Schrei
Ich will schreien, schreien
wie die Verwundeten,
die Kinder, die Väter, die
Mütter, die Kinder,
die Mütter, die Väter
verloren, schreien,
nur schreien, keine Wörter
mehr bilden,
nur keine Wörter, die können
zu Worten werden,
die betrügen, lügen,
verderben, die sich baden
in Blut, nur schreien, laut,
laut und doch –
kein Ton, nichts! Nur der
Atem wird flach, setzt aus.
Ach, Mensch, wenn du doch
endlich aufhörtest,
Schlachter zu sein, dem
andere Schlachtvieh sind.