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Tobias Roth: Kirchspiele - Venedig, San Pantalon

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Ein klar gegliederter Tempel, aber die Decke, verkleidet von einer vierzigteiligen Leinwand, auf der Gian Antonio Fumiani fünfundzwanzig Jahre lang verrückt wurde. Alles reißt auseinander. (Echo Andrea Pozzos, eine andere Stadt, ein anderer Heiliger.) Die Schar der schlanken Engel, Feuer unter den Sohlen, und Blumen in der Biegsamkeit; durcheinanderflügelnd im freien Raum der Sphären wie ein auseinanderspritzender Fischschwarm. Koronaler Massenauswurf, Kristallsplitter auf dem Weg nach unten mit sich reißend. Ein Engel, rotgeflügelt, mit ihm kentert es völlig, sein Fuß hängt tief in den Raum und täuscht die Augen nicht mehr, er wird uns berühren, als erstes, wenn sich diese Welt wie griechisches Feuer auf uns senkt.



(Venedig, San Pantalon)

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