Timo Brandt: Zwischen den Flügeln
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Timo Brandt
Zwischen den Flügeln
Müde sind die Liebenden, die
Begehrenden oft,
davon spricht man jedoch nicht.
Ein Gesicht kann nicht immer voll der
Zärtlichkeit
nicht immer im Zuge einer
Fröhlichkeit
voll Strahlen des heute erfinde ich dich mit sein,
nicht selten von Fragen durchgezogen,
die sich gar nicht stellen in Bezug
auf die Liebe,
hauchzart der Wunsch nach dem Gesetz
der wilden Tiere,
er wäscht sich langsam aus,
auch wenn die Träume, an der Hoffnung
nestelnd,
Verästelungen bildend im Bedeuten,
noch hier und da auf Beute aus sind
und wenn wir das ein oder andere
Singen nicht scheuten,
stimmten wir ihnen zu.
Doch Müdigkeit findet sich auch im
Erwachen.
Gewachsene Fragen mit Anmut begraben,
das geht in keinen Kopf, der sich
auch nicht
von seinem Hals trennt, daran
gewöhnt, Gedanken zu haben.
Irgendwo Grenzen ziehen,
derweil wir das Nervliche bedienen,
Feuer legen,
bevor sich die Ziele zu stark
bewegen, krachen
und wir das Licht ausmachen, nicht
mehr spielen,
Frieden üben, abseits
der ewigen
Verhandlungen.