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Sophia Lunra Schnack: Zwei Gedichte, zweisprachig

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Sophia Luna Schnack
Zwei Gedichte, zweisprachig


allzu sehr

hast mir immer gesagt,
dass der krieg noch
schlimmer war

hab dir gesagt, klar,
aber dass er so lang
vorbei

hab dir gesagt, ja,
aber dass ich
trotzdem

deine arme brauche,
dass du mich nicht
verstehst

jetzt großmutter, leider, verstehe
ich dich allzu
sehr


bien trop

toi qui m’as toujours
dit que la guerre
était bien
pire

moi qui t’ai dit que
oui, mais que ça
fait tellement
longtemps

moi qui t’ai dit que
oui, mais que j’ai
quand-même

besoin de tes bras que
tu ne me comprends
pas

hélas, grand-mère,
tout d’un
coup

je te comprends
bien
trop


krieg.                                                   

krieg.
war für uns ein wort der
vergangenheit

ein wort von dir,
großmutter

krieg.
war für uns ein
wort

graviert auf stein und
marmortafeln

krieg.
war für uns ein wort von
anderswo,

nicht bei uns,
weit weg

krieg.
ist für uns jetzt fleisch
geworden

bei uns, ganz
nah:

unsere flügel, für
euch


en guerre.

en guerre.
pour nous: des mots
au passé

des mots de toi,
grand-mère

en guerre.
pour nous: des
mots

gravés sur pierre et
marbre

en guerre.
pour nous: des mots
d’ailleurs

pas chez nous,
plus loin

en guerre.
pour nous : soudainement
de la chair

chez nous, tout
proche :

nos ailes, pour
vous


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