Sarjoun Karam: Zwei Gedichte
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Sarjoun Karam
Zwei Gedichte
aus dem Arabischen übersetzt von Cornelia Zierat
Ischariot
Da ist er,
reibt die
Kalksteine ab für diejenigen,
die die rituelle
Trockenreinigung verrichten
und an seinem
Platz vorbeikommen,
um ihn zu sehen.
Er streckt seine
Hände aus,
sammelt dem Meer
das Grüne als Geschenk,
in der Farbe
seiner eigenen Augen
und pflückt die
im Sprühregen des Himmels aufeinanderfolgenden Engel.
Wer hat gesagt,
er sei in Isolation,
der Dichter, der
sich an die Luftsäule gegenüber von Lots Frau anlehnt
und die Erde um
seine Nase verscheucht,
wie er die Tauben verjagt?
Genesis
Lass uns
abwarten und sehen,
wer lebend
herauskommen wird,
damit wir die
Rollen verteilen:
Wer wird Adam,
wer wird Eva,
wer der Hirte,
wer der Wolf der
Wildnis
und wer der
Jäger der Erinnerungen
aus dem Brunnen
der schönen Tage?
Verflucht nicht
Corona, denn vielleicht verflucht ihr dabei Gott.
Lass uns jetzt
auf dem Boden ausbreiten,
um seinen
Zwergen gleich zu sein,
welche hüpfen,
wenn die Luft
über ihnen herzieht,
in Form von kleinen Herzen.