Sarah Rehm: insel der angst
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Sarah Rehm
insel der angst
im Frühling
in Marokko
die angst der
europäer sitzt mir wieder im nacken
vor dem
diebstahl, dem stau, der wüste, dem ramadan
nur nicht vor
den palmen, dem meer und sonnenplätzen
vorbeigerauscht
an allem rettet das fine arts Cafe Rabat
und wir warten
darauf, dass die Welt sich öffnet
in einem land
in dem wüste und meer beide weit sind
und teil um
teil einander berühren, wir hoffen
der könig fiele
und was ein kaiser stärkte ließe die finger
von uns, unser
gold, unser phosphor verstummt,
und auch der
mut geht zuneige in den gefängnissen nords
wir, bezahlt
den westweg fliehender abzuriegeln, sehen nichts
nicht stabile
strukturen verwischt, ein wässriger saft
fließt in den
löwenrachen, konserviert im zoo, unbemerkt
stiehlst du ein
haar, ohne kenntnis knien die geister
vor der sonne
und fürchten sie, und sie dringt in
unsere insel,
die afrikaner draußen, die europäer
darauf, setzen
auf alles um reicher zu sein
an angst