Raoul Eisele: Es gibt keine Schlachten mehr zu schlagen
Gedichte > Zeitzünder
						 
						Raoul Eisele
Es
						gibt keine Schlachten mehr zu schlagen
						
						ausgesetzt &
						
						unleserlich war man der Interpunktion
						des Waldes
						
						verschrieben worden
						
						ein fremdartiges Sprachgewölbe, das sich
						in die Natur 
						
						graviert hatte &
						
						sich perlmuttern in die Holzschnitte
						grub.
						
						in den Bergen
						
						wurde der allabendliche Gang Rutine 
						
						auch wenn die Nervenstränge porös 
						
						unter den immergrünen Nadeln splitterten
						
						[hier
						im Tal waren sie alle kahl verfallen]
						
						& zwischen den Gipfeln
						
						kerbten sich Bäume
						
						in das Alpengespann …
						
						man sagt nicht, dass es einfach wird
						
						man sagt nicht, dass es einfach wird
						
						man sagt nichts …
						
						& als das Echogewächs verebbte
						
						dachte man daran, dass es schöner sein
						könnte
						
						all diese Blumen zu verschicken
						
						eingeflochten in eine Barke
						
						die ihre Furchen zieht &
						
						man treibt &
						
						man treibt an ein Ufer zu;
						
						als alle Schlachten geschlagen waren
						
						war das Heimweh           heimatlos geworden.
 
 
