Philipp Létranger, Jutta von Ochsenstein: Ursprung, ein lyrischer Dialog in vier Gedichten
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Foto links von:
Wolfgang Haenle


Ursprung
ein
lyrischer Dialog in vier Gedichten
von Jutta v. Ochsenstein und Philipp Létranger
berühren
in der Großstadt überfluten
mich Töne, Bilder
die uralten und neu erfundenen Gerüche
ein Moment hält mich fest:
inmitten des Rauschens taste ich meine Haut
tauche ich auf
die Stimme einer Freundin
am Tisch im Café
wir schauen weit in die Zeit
graben nach dem, was wartet
in uns verwurzelt das Einst
wird ein Lichtgrad klarer
mich Töne, Bilder
die uralten und neu erfundenen Gerüche
ein Moment hält mich fest:
inmitten des Rauschens taste ich meine Haut
tauche ich auf
die Stimme einer Freundin
am Tisch im Café
wir schauen weit in die Zeit
graben nach dem, was wartet
in uns verwurzelt das Einst
wird ein Lichtgrad klarer
zum ursprung
weit weg
der lärm der tage
vergessen, wie schwer es ist
worte zu finden
für das sein
vor meiner nase
nur atmen
die blicke sorgsam setzen
auf dem wurzelpfad
schritte
zwei fußbreit entfernt
vom abgrund
und unten
erinnerungen, bäume
quer im weg, felsen
ein see
himmel darin und plötzlich
wellenringe
vergessen, wie schwer es ist
worte zu finden
für das sein
vor meiner nase
nur atmen
die blicke sorgsam setzen
auf dem wurzelpfad
schritte
zwei fußbreit entfernt
vom abgrund
und unten
erinnerungen, bäume
quer im weg, felsen
ein see
himmel darin und plötzlich
wellenringe
Spiel der Blätter
was wirfst du in die Tiefe
dass es den Spiegel bewegt
zwischen unseren Worten
liegen Schatten
sie bergen uns
mehr als die zu Stein gewordenen Erkenntnisse
vielleicht sind uns vom Himmel
Fragen zugefallen
wir atmen ein
ganz dicht am Abgrund oder Ursprung
spielen Blätter
mit Licht und Schatten
vielleicht sind wir frei
viel
leicht
weiß wer
wem atem gehört
und was atmet
was endet
gerade hier
bin ich frage
und antwort
stimme
wenn keiner mehr spricht
bin ich frei
bin ich nicht
(Jutta von Ochsentein)
(Philipp Létranger)