Peggy Neidel: Drei Gedichte
Peggy Neidel
Drei Gedichte
ankern
was dort
auf schroffem grund
der auftaucht
fühlt sich an wie
etwas tritt uns gegenüber
entlegen
einbezogen
und befreit
nicht verwechselbar
verwendbar
weiter
in der stille
aus der stille
ein monolog
und seine aufhebung
sich was nehmen
zu eigen machen
gemeint sein
ankern
(---)
einmaleins
lasse das schiff los
eine aufsteigende melodie
das ganze
einmaleins, schulfrei
tränen und das gewicht
verlieren
der routinierte wechsel
von sonne und mond
die diktatur der sonne
(---)
mit meiner flosse
und irgendwo dort eine erle
sie wächst aus steinernen backen
hinaus, hinaus
das wasser ist kühl
über diese steine gleitest du
ins meer, sage ich
mir
einen ganzen sommer lang
entdeckte ich abseits der wege
schlangenlinien
gemälde am ufer
manchmal berührte ich sie sanft
mit meiner flosse
---
Peggy Neidel, 2016