Nora Zapf: Tunnelblick
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Nora Zapf
Tunnelblick
Steige hinab in meine Eiseskälte,
winde mich Kehre durch
Innenweltkosmos, Glas, irgwo vorbei an
Augenpolen, wo Schatten durch
Wind und Regen niedergedrückt,
schmilzt es mich wie zugänglich, wer bewacht
sie und überhaupt wie viel Liebe uns
bestrickt, Tag/Nacht dreh dich nicht um du
dein Hirn geht sonst leicht unter, uns
zum Unterschlupf, bindet Acheron Hammer
Styx leichte Trommel, wo sitzt die
Wollust ist ihr stürmt wo die Schlemmer, wo Dis
im Schlamm der falsche Ton, in Gängen
wälzen wir Zeit vorbei und Zeugenschaft, Scheiteln
Lappen, raspeln was all abfällt an
Rind es wirkt vorbei vieles noch neu, oh kostet Kraft, alle
paar Schritt auf festem Gestein
treffen ein goldner Zweig macht es vllt weich, in zittern
Berührung und Blätter im Gesicht
andere Ammoniten gemeißelt an diesen Gedanken
erinnerst du weniger einzelner Sätze
als Stimmen vielmehr, die sich eingruben um
immer wieder aufgedreht werden zu
akustisch durch das verstärkte Schneck-
amphitheater, wie viel Schritt vom
Eingang entfernt das Ego verbogen
am Rest und so ausgezogen just wo Magnete am zerren und Messerwinde
so, wo wird die Kruste wohl dünner
sein, wo scheint zunächst das Licht
durch Augen, Ohren, Gerausch? Pluto
hat sich aufgestellt wie Haare
und Proserpina auch zwei Innensonnen
ist, eine heimlich gestohlen
– will sie da sein? Wo hört sie sonst
hin? Denken in Leuten, die
eilends durch Gänge, wie klopfen elend
an Eis.
Steige hinab, wos steil hinuntergeht
Imweltkosmos, unter unserer Lupe
hat alles irgwann die Höhle auf
den Weg gebracht ins nächste Rund
Hölle wann war das? wie wir da uns
letztens ansahen, an Stirnhirnen
uns lehnten
Steige hinab schließlich zu anderen
Alpträumen von Muscheln und Schwanken
von
zu lang gedrehtem Mond