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Mikhl Likht: E. P.

Gedichte > Gedichte der Woche
Mikhl Likht


E.P.

A
Ezra:
Ruhe ohne Zweck in klassischen Banalitäten
& zeitloser Zauberclown
nicht durch Brüten:
Deine Seiten - meine veralteten Prophetien.
Dein Buch - Sesam für meine seelischen aventuras.
Ich schließe einen Pakt mit dir wie du
mit dem „Großen Grauen Dichter“ paktiertest:
Ich bin auch ein verdammter Rest gewöhnlichen Staubs.

B
Die Sonne aus fernab Idaho
hebt Farbbänder von seinem
Trobadorbaum in die Höh’.
Die hochmütigen Augen
strahlen auf einst (Spitz)findiges
durch Goldstaub mittelalterlichen Chorals
mit verstärktem Schimmern
von Rihakus Cathay-Schöpfungen;
einst -
mit Hamans giftiger Krankheit bösen Bluts.
Idaho-kühle Luft in Arnaut Daniels reichem
Atem, raffiniert durch die Aussprache von „La Dolce
                            Lingua Toscana.“
Wie alles, das finsterer ist als innig.
Die Rhetorik von Camões ist seine Shatzer-Rhetorik.
Im Dantodesk versank mit wohlgeformter
                             Last
ein Alchimist, ein Romanzist.
(Natürlich lockt die Vergangenheit mit Staubhaufen:
Heut’ ist der Tag in wohlbekannter Sonnenmode gekleidet:
Total bekannt ist die Adresse, wo man sein Sonnenkleid bekommt).
Es beschwor die importierte spanische pavane herauf
& bildete unfassbare Gegensatzpaare
zu Hamans öffentlichem Blut-Übel.


Übersetzung: Rainer G. Schmidt

Weitere Übersetzungen in Schreibheft Nr. 93 »
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