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Michael Spyra: Nachträglich zum 09.11.2018

Gedichte > Zeitzünder
Michael Spyra

Nachträglich zum 09.11.2018


Da ist die Band aus Rostock und will spielen,
ist weithin links erkennbar: Sahneband
und da die Polizei, die vehement
dagegen ist. Da sind die andern, vielen
der Rechtsbehörde, die sich gegen stemmt.

Da ist das Bauhaus, sind die Sicherheiten,
da sagt die Polizei: das geht nicht gut,
und da die andern, unterm selben Hut,
die sagen: Das gibt nichts als Streitigkeiten,
und da skandiert noch einer: Mut zur Wut!

Da sitzt Frau Perren, höflich wohlgesonnen,
und sagt der Band, die Bullen sagen: Nein,
was nicht gesichert ist, darf so nicht sein;
mit Ihrem Auftritt wäre nichts gewonnen.
Da ist die Band und sieht den Schluss nicht ein.

Da fächern viele wilden Dampf ins Feuer.
Da ducken sich die einen, andre stehn,
und fragen: Hand aufs Herz, wie soll das gehn?
Wir unterwerfen uns dem Ungeheuer!
Und wieder andre wollen es nicht sehn.

De lehnen sich die einen aus dem Fenster,
da ziehen welche nach und dran vorbei
da ist der Rest, dem ist das einerlei
und da beschwören andere Gespenster
und wieder andre machen schon Geschrei

Da spitzt sich etwas zu, da lamentieren
die einen hier und unbehelligt da
die anderen und halten sich, obzwar
weit mehr verloren geht, als wir verlieren.
Da winkt das vierte Reich mit zweitem Zar.


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