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Mathias Traxler: Der Grave von Anhalte

Gedichte > Gedichte der Woche
Mathias Traxler

Der Grave von Anhalte


Hab Bestand lass mich vom Sturm    umspielen lassen     der kommt aus dem Innersten einer Stimmung meiner Geliebten     Königin wie vermochte ein Sturm { } umgehen als wäre sie ständig { } Verliebtschaft Stillstehen { } dauern mich von einem zugeflogenen Wind     Vorstehen mich selber lassen von etwas ganz Nichtigem umspült das herauskommt aus dem Innern meiner Königin das herauskommt aus dem Bildnis von was Herrlichstem     von dort wo das Klopfende meiner Königin wie vermochte wie hatte eine Luft so viel Lust so wirklich liebevoll zu drehen es wäre aussen aussen eine Menge viel von einer Minne     so liebevoll verdreht sein es wäre { } ein Überbordendes     da war ich von ihr zurück gehalten als meine Brust vollkommen von ihr unterstützt war war von ihr als     mein Gemüt { } sich ganz zurückgezogen hat wurde sie von ihr unterstützt     doch der Wunsch besteht     ein Gott sich ihrer { } annehmen würde     dass Gott sich ihrer ganzen Gewalt annehmen möchte     ihr Mund ist rosenrot Rosenwasser We look in the pipe, that's it sollte ich sie mit den Lippen berühren zeinem mâle     dann müsste ich nicht mehr weiter älter werden
 
{ } ich sah die Allerschönste     sah die Bescheidensten ich sah die Wichtigsten im ganzen Heimatland     wo man sonst von allen anderen Wesen schweigen möchte (Geräusch eines rückenden Stuhls) ihr Auge ihre Augen sind klar     ihr Sichtvermögen ganz deutlich     ihre Hände sind weiss wo sie ihr Haus hat da muss ich immer wo sie ihr Haus hat da müsste ich in alle Zukunft mich bedanken     ihre Gesichtsfarbe als Symbol der Schuld blasse Hände     wenn ich sie nur ein einziges Mal küssen sollte dann würd das mich nicht mehr alte machen     wo sie verharrt wo sie ruht da muss ich immer hinwanken     könnte ich sie nur ein einziges Mal küssen so müsste das mein Leben beschliessen müsste ich bei dem prächtig geratenen lieben mädchen mit ihm     verharre bei mir     Bestand haben und sich von einer Blähung     also einen Spaziergang machen     die Augen verdrehte Weisse der Hände wo sie verbleibt da muss ich mich immer hin     und eine ganze Nacht bei ihr dormieren (Stimme leicht nach oben)    und eine ganze Naht und einen ganzen Abend lang bei ihr dormieren ein Ausruf Ei Ahî das wär dann wirklich in einer überfliessenden und in einem überbordenden Mass mir allein würde schon genügen in ihrer Zeit Jemand berichtete mir von einem Tod wenn ich in ihrer Herrschaft meinen Sang singen könnte     meinen Gesang chantieren und ich habe nicht reagiert die schant     die Schande     aber auch das Begehren das Schimpfliche
 

Es ist schwierig, dass die Szenen in kurzen Einstellungen aufgenommen werden. Vor jeder neuen Aufnahme muss man immer wieder seine Herzfrequenz hochfahren. Ich mache das so, dass ich vorher ein paar Liegenstützen mache, nur um den Blutdruck zu steigern, so dass man richtig die Adern pulsieren sieht. es ist eine Sache, die Angst zu erfinden, aber eine andere, sie sichtbar zu machen, da muss man den ganzen Körper einsetzen. bei mir was nicht vom Sturm umspielt sein der kommt aus meinem Herz von der Königin     ich möchte bestehen bleiben können und mich von der freien Luft umweht lassen welche hervor aus dem Innersten kommt     wenn es nicht vollständig ganz und gar ganz und gar aus Gnade wenn es nicht wäre hinein hinaus aus Huld
 

Mathias Traxler 31.3.2017
 

 
Anmerkung: Es handelt sich bei dieser Übertragung des Minnesangs Stâ bî, lâ mich den wint an waejen von Der Grave von Anhalte um eine Transkription von Audioaufnahmen, die im Rahmen der gemeinsam mit Harald Muenz realisierten Aufführung "Haut-Parleurs" am 22. & 24.2.2017 in der Lettrétage Berlin, bei einer Übersetzung live vor Publikum, entstanden sind. Der Text enthält zudem Auszüge aus einem Interview mit Justin Long zu den Dreharbeiten von Jeepers Creepers 1.
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