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Konstantin Ames: [UEBER KUERZEN]

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Markus Hallinger

Über
(UEBER
          KUERZEN) von Konstantin Ames



Ein Büchlein über Material, Zerfall, Zufall, Neuordnung, über die leere Seite …
Zu Anfang steht ein Gedicht. – Ein Gedicht, das wohl dem Augenblick, dem Tag geschuldet, und deshalb mit der Angabe von Ort und Zeit versehen ist - lavant< 20.12.2014 - und damit gleichzeitig die große, dauernde Gültigkeit, die dem Gedicht meist zugesprochen wird, relativiert, wenn nicht abspricht.

Arbeitsnotizen folgen, mit Niedrighausmaterial<15.02.2015 unterschrieben. Dieses Material lässt sich als längerer Text zusammen lesen. Die Legitimation für die Anordnung – ich will sie willkürlich nennen -  ergibt sich mir wiederum aus Datum und Ort.

Materialien sind die Bruchstücke zu etwas Größeren. Sie sind gekürzter Text, der erst freigelegt, beziehungsweise aufgebaut werden müsste. Bei Ames werden die Bruchstücke im Folgenden (scheinbar) zur vereinzelten Randnotiz und stehen am oberen Rand auf ansonst leeren Seiten.

Gleichzeitig formieren sie sich damit zu einer Laufschrift von Seite zu Seite. Das Material ordnet sich somit neu und wird wieder zum Text. Diese „Laufschrift“ speist sich aus dem Gedicht und dem Niedrighausmaterial.

In der Mitte des Büchleins springt konkret der Autor ein. Nennt sich, und zeigt sich als der, der seinen Willen einbringt. - Kein Automatismus also wie es die „Laufschrift“ vorgaukeln könnte.

Und: kein Überstürzen, heißt es dann (versöhnlich) gegen Ende. Und weiter jeweils als „Überschrift“ auf leerer Seite,
kein
rein
Zufall

und ganz am Schluss, jetzt im Zentrum der jeweiligen Seite, dieser Logik folgend:
hatte ++ hätte
hätte ++ hatte

kein (weiß)
So klein das Büchlein ist, und der Text kurz, so gesättigt ist es. So raffiniert.


Konstantin Ames: [UEBER KUERZEN]. Copyright Text, Photo © 2015 Konstantin Ames, Hamburg. Auflage 150 nummerierte Exemplare

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