Klaus Anders: An einen in Montpellier
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Klaus Anders
An einen in Montpellier
für U.Z.
Die Äpfel in der Schale
schrumpeln, einer schwarz,
glänzt wie ein Schuh, wo er aufliegt,
blüht Schimmel.
schrumpeln, einer schwarz,
glänzt wie ein Schuh, wo er aufliegt,
blüht Schimmel.
Nicht untergehen will die Sonne heut,
zieht weiter, weit gegen Norden,
obwohl die Ähren längst
zu Boden hängen, warten
auf Dämmerung, die Nacht.
Von deinem Tisch aus siehst du
nicht mehr die Segler schnellen,
hörst nicht die schrillen Rufe, die
das Nachmittagslicht zerreiben
zu Sand in deinen Augen.
nicht mehr die Segler schnellen,
hörst nicht die schrillen Rufe, die
das Nachmittagslicht zerreiben
zu Sand in deinen Augen.
Die letzte Flasche steht noch
halbvoll. Die letzten Worte
verirrte Schafe auf der weißen Weide,
Schnee, der nicht schmilzt,
Kälte, die kein Sommer endet.
halbvoll. Die letzten Worte
verirrte Schafe auf der weißen Weide,
Schnee, der nicht schmilzt,
Kälte, die kein Sommer endet.
In Klaus Anders: Nachtgesang einer Zitrone. Gedichte. Münster (Ginster Press) 2024. 122 Seiten.
