Klára Goldstein: Palimpsest
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Foto: privat
Klára
Goldstein
Aus dem Tschechischen von Patrik Valouch und Klaus Anders
Palimpsest
Wenn du fehlst,
legt sich der Tag schwer in a moll.
Es beginnt mit dem Morgendämmer,
der sich über den Tisch neigt
und in die Luftfahrtkarten starrt.
Die Stille bebt, gegen den Fenstersims,
verdeckt die Aussicht,
man hört kein einziges Blatt,
keinen einzigen Seufzer.
Wenn du fehlst,
dehnt sich dürre Leere aus,
unbewegt von der erhobenen Hand.
legt sich der Tag schwer in a moll.
Es beginnt mit dem Morgendämmer,
der sich über den Tisch neigt
und in die Luftfahrtkarten starrt.
Die Stille bebt, gegen den Fenstersims,
verdeckt die Aussicht,
man hört kein einziges Blatt,
keinen einzigen Seufzer.
Wenn du fehlst,
dehnt sich dürre Leere aus,
unbewegt von der erhobenen Hand.
Klára
Goldstein (1988, Valašské Meziříčí), studierte
Bohemistik an der Universität Olmütz und ist momentan als Redakteurin tätig.
Bislang hat sie sechs Gedichtbände publiziert, darunter einige mit Bezug zur
deutschen Kultur, wie etwa die für den renommierten Literaturpreis „Magnesia Litera“
nominierte Sammlung Falkenfrau (Host, 2021) oder Deště Maierniggu (Regen
von Maiernigg, 2021).
Neben eigener Dichtung übersetzt sie Lyrik aus dem
Spanischen und verfasst literatur-wissenschaftliche Studien. Kürzlich legte sie
eine Monografie über die Rezeption von Pablo Neruda in der Tschechoslowakei
vor. Das vorliegende Gedicht stammt aus dem Band Falkenfrau.
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