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Kinga Tóth: lied fünfundsiebzig

Gedichte > Gedichte der Woche
Kinga Tóth

lied fünfundsiebzig


endlose gelbe maismasse
wir sinken mit wasserpfeifen an den himmel gebunden
unsere zehen sind schaufeln wir schieben unser gewicht
verstecken uns zwischen den sprössen in seitenärmen
wenden uns zu den riesensteinen dolomit
und basaltblöcke hüten das meer
wir ziehen kraftlinien mit den pfählen
auf den linien erhöht sich die stimme wir summen wiegenlied (nachtlied)
die stengel ruhen und neigen den kopf in unseren schoß
ihre augen sind nass zwischen sie stecken wir unsere zungen
wir wollen kein dursten mehr
in Kinga Tóth: Maislieder. Ottensheim (Edition Thanhäuser) 2019
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