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Karin Fellner: Widriger Herbst, sehr hält

Gedichte > Gedichte der Woche

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Foto: Heike Bogenberger
Karin Fellner


Widriger Herbst, sehr hält und fest das. Kralle der
Großmutter, die den (ihren, meinen) Unterarm schließt, um, um-
gebracht hat der Ur/der Großvater wen?

In der klammen Luft, sprich doch zur Unterkralle,
dreigegliedert in Fanal, fatal und Falada,
da du hangest, frage, frage: kann ich fassen und was
von zersprengten Gliedern? Über die Angst vorm Zusammenschl-
schlachten – hinaus?
Vielohrig zittern und doch ...

Dass Gottes rechte Hand beginne zu weinen und Tränenströme
ergössen sich von den fünf Fingern: hebräisches Henochbuch.

Das Grabenwort „Stellung beziehen“ horch, die Kollokationen:
als Akkusativobjekt: jmds. Stellungen bombardieren, beschießen ...
Wie einen anderen Stand finden, wie kann ich
mitten im knallenden An-, Vereinfachen?
Tassen, Tavor, Tanz (müssen wir das jetzt? zurück-
berühren, uns wieder?). Was heißt „menschlich“,
wenn das Menschenwerk war und ist?

Verzeiht, ich knie euch zu, da liegt ein Finger am Weg,
hier ich, ohne Erfahrung, nicht mal von „Magengrube,
Schlag in die“, hier gräbt der Herbst seine Wider-
gänge ...


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