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Jordi Solà Coll: Drei Gedichte

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Foto © Jordi Solà Coll
Jordi Solà Coll

Aus: Ira [Zorn].
Santa Coloma de Gramenet: Tanit Poesia, 2019
 
Aus dem Katalanischen von Àxel Sanjosé
 


Massa dens és l’aire de la cambra;
necessites que la llum t’arrossegui
a l’abisme.
     demolir-ne els fonaments,
i obrir de bat a bat els finestrals
fins a encegar-te.
la voluntat de ser
en el poema: clavar-hi l’atzagaia,

i endinsar-se en la ferida.



No intentis mai comprendre
ni preguntis el perquè.
batega el silenci com un psalm
en la resposta: s’escola el fum,
enllà de la fronda dels bedolls,
davant de les cortines de roba
a quadres de la cuina.
i els fogons tot el dia encesos.



La clivella de la fusta rònega
en el vagó de cua: escassa, la
claror rogenca del fanal;
efímer traç en la distància,
entre dos punts, s’estimba a
intervals la llum menuda.
agut, l’udol,
es re-plega
en l’hàbitat
del rés: no
-res i bosc, transita la paüra.
clausura la humitat
—cala els ossos sense treva—,

l’esperança a trenc de dia.


Zu dicht ist die luft in der kammer;
du brauchst das licht, das dich fortschleift
zum abgrund.
    die grundfesten zertrümmern
und die fenster weit aufsperren,
bis du ganz geblendet bist.
der wille zu sein
im gedicht: den wurfspieß hineinbohren

und in die wunde eindringen.



Versuche niemals zu verstehen
und frag auch nicht nach dem grund.
das schweigen pocht wie ein psalm
in der antwort: der rauch entweicht
jenseits des blattwerks der birken,
vor den vorhängen aus kariertem
stoff in der küche.
und die brenner den ganzen tag im einsatz.



Der spalt im dünnen holz
des hinteren waggons: dürftig die
rötliche helligkeit der laterne;
kurzlebiger strich weit entfernt;
zwischen zwei punkten stößt
das kleine licht abwechselnd an.
gellend zieht sich
das heulen zu-rück
in den lebensraum
des gebets: nicht-
s und wald, die angst geht um.
es schließt die feuchtigkeit ab
– nässt die knochen ohn unterlass –

die hoffnung bei tagesanbruch.


Jordi Solà Coll (Barcelona, 1963) ist ein katalanischer Lyriker, Kulturjournalist und Fotograf. Sein erster Gedichtband Ulls de glaç [Augen aus Eis] erschien erst 2017 und wurde mit dem Premi Miquel Martí i Pol ausgezeichnet; es folgten u.a. Ira [Zorn] (2019), aus dem die hier veröffentlichten Gedichte stammen, und L’ombra de les hores [Der Schatten der Stunden], der im Herbst 2023 den angesehenen Premi Miquel de Palol erhalten hat.
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