Jonathan Perry: Vier Gedichte
Montags=Text

Foto Shirin Bajalan
Jonathan Perry
Vier Gedichte
Wegerich
Erinner dich, schwankend wie
ein besoffener Seemann, so
wandre, unterwies er dich,
machte es vor, verschwand
ins durstige Tal,
seine Lippen geschürzt,
auf ihren verschlungenen Pfaden.
November
Als zöge wer
eine alte Spieluhr auf,
im Liguster:
Die Grille.
Das wird wohl eine
ziemlich lange
Melodie.
Ausgrabung
Städtischer Friedhof,
endlich zur Ruhe gekommen:
Die Tageszeitung,
auf freigelegtem Knochen.
Neuschnee
kündigt sich an.
Zeichen
Im Gartensessel, sein
Sonnengelb,
das leicht verriebene,
davor die flüchtige
Kirsche,
Efeu am Hals.
Daneben, zu meiner
Linken, ragt
eine Hand aus der Erde,
bis auf die Finger
gestutzter,
namenloser Stamm.
Der Schleiertanz
der eben erwachten
Mücken darüber.