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John Milton: Blindsein

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John Milton
On His Blindness
(Sonnet 16)


John Milton
Blindsein
(Sonett 16)


WHEN I consider how my light is spent,

E’re half my days, in this dark world and wide,
And that one talent which is death to hide,
Lodg’d with me useless, though my soul more bent

To serve therewith my Maker, and present  

My true account, lest He returning chide,
Doth God exact day-labour, light deny’d,  
I fondly ask; But patience to prevent

That murmur, soon replies, God doth not need

Either man’s work or His own gifts; who best
Bear His mild yoke, they serve Him best, His state

Is kingly. Thousands at His bidding speed

and post o’er Land and Ocean without rest;
They also serve who only stand and wait.

(nach 1652, als er sein Augenlicht verlor)

WENN ich betrachte, wie mein Licht verzehrt,
eh’s Mittag ist in meiner dunklen Welt,
und daß, was mir verliehen, nun verfällt,
nichts-nutz — denn meine Seele, sie begehrt,
zu dienen IHM und, wenn ER wiederkehrt,
zu zeigen, wie auf IHN sie sich gestellt —
ob Tagwerk ER erpreßt, Licht vorenthält?
so frag ich Narr, jedoch Geduld verwehrt
dies Murren: weder Menschenwerk braucht Gott
noch eigne Gaben; wer SEIN mildes Joch
erträgt und trägt, der dient dem Offenbarten,
SEIN Stand ist königlich; auf SEIN Gebot
sind Tausend rastlos unterwegs; jedoch
es dienen auch, die einfach stehn und warten.

GP, 2001

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