Jayne-Ann Igel: Tauwerk, für später
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Jayne-Ann Igel
Tauwerk, für später
trägst dir etwas totengräber-lotion
auf, totsager dieser sprache, aussetzer dieser kultur,
bleiben stumme fische
zurück, wartest auf deren wortlaut, ja, irgendwann werden sie es von
den
delfinen lernen, wenn sie schon ausgestorben, zu sehr den fischgründen
verhaftet
geblieben, doch das raubfischen ist die weise einer anderen spezie,
jener, die dabei, die
sprache zu verlieren, angesichts spricht sie schneller und schneller,
das bringt kohle, bis
dem gesagten schwindlig wird, den verhältnissen – nein,
ich hatte keins, nicht mal eins zu meinem prof, nicht mit den fischen, nach anfänglicher
schwarzangelei – dann verlegte sich
das wesen aufs schwarzsehen, fernsehen
west, was in den antennenästen lauerte, ein
wenig brandt, ein wenig wehner und
adenauer, vor augen das schwarz gestapelter briketts
und gewisser klärteiche/
man spricht schneller jetzt, die worte überschlagen sich, salto
mortale, danach
vielleicht nichts mehr, höchstens jenseits des rauchs der brände, man
müsste
pflöcke einschlagen, jedem wort, das verständen auch die fische –