Jayne-Ann Igel: Café am 11.
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						Jayne-Ann Igel
Café am 11.
man mache nicht viele worte, wird man sagen, eine klare ansage, so wie 
am nebentisch, an dem es um den osten, dann den westen geht, früher 
oder später, und einer der beiden mit paris telefoniert, wo der 
gesprächspartner festsitzt, eines streiks wegen, ihre stimmen immer 
lauter, da kein fortkommen in sicht – der andere telefoniert auch, die 
pioniere gehen in die luft, die besonneren bleiben am boden
  und man wird sich erinnern an tarnkappenpiloten, raketenstakkatos, tags 
unauffindbare nachtsichtgehäuse, das grüne licht, das allgegenwärtig 
jede szenerie erhellt, an wüstenargonauten, die im niemandsland 
auftauchen, in kameras sprechen, hinter denen niemand steht, und 
denen das ganze kaum die rede wert, weil es sowieso zu spät –
  [11/IV/2018]
 
 
