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Jan Kuhlbrodt: Die Sürrealistische Revolution - Aragon

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Jan Kuhlbrodt

Aragon


Einer der Mitgründer der Zeitschrift und des Sürrealismus überhaupt ist Louis Aragon. Letztlich eine recht ambivalente Figur in der französischen Szene bis zu seinem Tod am 24. Dezember 1982. In den Zwanzigern trat er in die KPF ein und vertrat zuweilen recht stalinistische Positionen. Das machte seine Bücher später auch für den DDR-Markt interessant.

Das erste Buch von ihm, was ich las und das mich sehr beeindruckt hat, war sein Roman „Aurélien“: das ist ein 1944 bei Gallimard erschienener Text, der die unglückliche Liebe zwischen dem Weltkriegs-Veteranen Aurélien Leurtillois und der verheirateten Bérénice Morel beschreibt.  

Aber vielleicht gilt ja, was für Aragon gilt, für den Sürrealismus als Ganzes. Eine politisch vage Position zwischen Kommunismus und Anarchie. Antifaschistisch grundiert. Ein Leben zwischen Millionären, zumindest vorübergehend, und russischen Emigrantinnen, die zuweilen für den KGB spionierten. Es gibt kein richtiges Leben im Falschen, möchte man zitieren.

Aragon schreibt in Nr. 5 von Die Sürrealistische Revolution folgendes in der Rubrik „Meinungen“:

„Wahnsinn ist die Vorherrschaft des Abstrakten und Allgemeinen über das Konkrete und die Dichtung. Der Wahnsinn ist nur ein Verhältnis wie das Vernünftige, das Reale. Er ist eine Realität, eine Vernunft.“


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