Irena Habalik: o.T.
Gedichte > Zeitzünder
						 
						Irena
						Habalik
Nach dem
						Gedicht ist vor dem Gedicht
lese ich
						und du nickst
Von den
						Haaren löst sich eine Spange
von der
						welken Frucht ein Stängel
Und ob du
						willst oder nicht
wir kleben
						am Ungesagten
Das
						Spürbare sitzt im Rücken ungesattelt
Vorne
						haben wir nichts zu verlieren
So viel
						Fülle und noch keine Füllung
der leeren
						Räume Wir sehen
vom Giebel
						fallen Silben Man glaubt es nicht
in der
						Hand zappelt ein Silberling
Auch die
						Worte brauchen Ballaststoffe 
sagst du
damit sie
						das Schädliche ausscheiden
und du
						sagst manche Worte schmeicheln sich 
bei uns
						ein nisten bis auf Abruf
aber das
						Wort Heimat habe ich abgeschafft
Aus Irena
						Habalik: Aus dem Rahmen fällt ein Bild. Gedichte. Bonn: Free Pen Verlag, 2017.
						120 Seiten. 
 
 
