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IntroVersIon - Lyrik aus Lettland: Valentīns Lukaševičs

Werkstatt/Reihen > Reihen > IntroVersion
Reihenfoto: © Inga Pizāne, Autorenfoto: © Raimonds Kaļva
IntroVersIon
Lyrik aus Lettland

Valentīns Lukaševičs
Übersetzt von Astrid Nischkauer und Kalle Aldis Laar

Namīrs ir pamīrs
Storp pruotu
I sirdi.
A ka atīt karš
Speideigūs zuobokūs,
Pajam jis
Pošus lobuokūs.



Unruhe ist Waffenstillstand
Zwischen Kopf
Und Herz.
Aber wenn Krieg kommt
In glänzenden Stiefeln,
Kommt er
Nur in den besten.



Dzejūli ir kai
Sīrs.
Nu pīcim litrim pīna
Vīns.

I
Na tikai.


Gedichte sind wie
Käse.
Aus fünf Litern Milch
Einer.

Und
Nicht nur das.



Vīni nu manis
Grib mīru.
Ūtri
Namīru.

A es
Sīru.
Pusdivūs naktī.
Plyku sīru.
 



Die einen wollen von mir
Ruhe.
Die anderen
Unruhe.

Aber ich
Käse.
Nachts um halb zwei.
Nackten Käse.
Pa vīnai prīdei
Kotram laikam saīs.
Bet olūtu
Vysim napītiks.
Izdzeivuos tī,
Kas īsavuiceis
Dzert
Nu muokūnim.



Es wird wohl eine Kiefer
Für jeden geben.
Aber die Quellen
Werden nicht für alle reichen.
Überleben werden jene,
Die lernen
Aus Wolken
Zu trinken.



Vakar atguoja Pesteituojs
Da mane iz kukni.
Īlieju Latgolys
Aroneju-uobeļu veinu.
Jis pasceja,
Ka nav švakuoks
Kai Jordana krostūs.



Gestern kam der Erlöser
Zu mir in die Küche.
Ich schenkte ihm etwas lettgallischen
Apfelbeerwein ein.
Er sagte,
Er sei nicht schwächer
Als der vom Ufer des Jordan.


Valentīns Lukaševičs ist ein lettgallischer Dichter und Prosaist. Die ersten Bücher schrieb er gemeinsam mit Oskars Seiksts im postmodernen Stil. Valentīns Lukaševičs ist Autor der Poesie-Tetralogie „Ceļš” (deutsch: „Weg“) und der Essays „Ķiploku maizītes” (deutsch: „Knoblauchbrötchen“). Er ist Doktor der Philologie, hat 25 Jahre als Dozent an der Universität Daugavpils unterrichtet und ist außerdem TV-Produzent von Fernsehsendungen und Dokumentationen. Derzeit schreibt er an Prosa und „die Geschichte der lettgallischen Literatur“.
Die Übersetzer danken Latvian Literature

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