Hans Thill: Das unfertige Dorf, 5
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Foto: Annette Mueck
Hans Thill
Das unfertige Dorf, 5
Das nächste Dorf im Schlaf erdacht
und wieder vergessen. Gewiss wird eine Menge Tee getrunken, während der Bach ansteigt und die ersten Surfer reißaus nehmen. Wellenbrecher unter sich, man kartelt, wettet und schlägt sich die Beißer aus dem Mund. Ein FÖRSTER kriegt die Wespen nicht unter Kontrolle. Im Wald haben dicke Mädchen Sex, man schenkt ihnen Blumen. Es ist zu normal für so einen Schlaf, wo man sich hin und her wirft als wäre man aus trockenem Holz, oder ein doppeltes Lottchen der Firma Mannesmann. Soll ich jetzt Afrikaans lernen, soll ich nach Kapstadt ziehen? Oder reicht mir ein Anorak, wenns mal draußen stürmt? Bin ich ein Tsantsa oder schreibe wie gestochen? Bin ich der SC Freiburg oder T. S. Eliot auf Abwegen? Der Schlaf ist nicht mehr der alte, er mischt sich zunehmend mit dem Fehler, dem es an Vernunft gebricht.
Aus Hans Thill: Neue Dörfer. Kleine Prosa. Leipzig (poetenladen Verlag) 2023. 168 Seiten. 19,80 Euro.
