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Günter Plessow: Doppelgedichte

Memo/Essay > Aus dem Notizbuch

Günter Plessow:

DOPPELGEDICHTE


 
Warum schreibst du denn keine eignen Gedichte?
fragen mich Freunde. Nun ja, was wäre schon eigen—
streng genommen? Diese Gedichte zeigen
Fremdes und Eignes, und keins macht das andre zunichte.
Übersetzungen? Nein, es sind eigentlich
Doppelgedichte. Links steht die fremde Stimme
im eignen, mir bekannten und dennoch fremden
Klangraum; und rechts steht, befremdlich nahe daneben-
gestellt, die Resonanz in meinem, der fremden
fremdem Klangraum. Und dazwischen schwingt es.
Eigen, fremd und befremdlich sind sie beide.
Sie zeigen aufeinander und zeigen sich—
befremdlich genug, sonst wären sie nicht Gedicht
und spurlos verklungen.

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