Greta Lauer: Drei Gedichte
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Greta Lauer
Drei Gedichte
Eigen ist schwierig
Schreibt der Sprachenschächer
Und streicht die Wühlungen meiner Mundhöhlen durch
In toten Winkeln Stümpfe streicheln
(aufklauben)
Das ist mein Weinen in Worten
(Und wenn ich Worte weine ich, verstehen Sie was ich meine?)
„Eignet sich zum Schächern nicht!“
Und:
„Der Leser (!) ist ein scheues Tier, schrecken Sie ihn nicht!!
ĪŚE ĪŚE und es ausstellen
ÁCH, ÉIN,
Prilaščati si
Nicht ent-sprechen
Sonst gehen wir stad.
-
Die Undine hält im Schatten, Umbre
Ascht Hususi
Deine Sprache, Özel
Auf die ich keinen Anspruch habe.
In meinem Mund: Kartoffeln
Imperialismen aus England
Und die Erinnerung
Als dein Hususi, Oma
Dein Zasebni
Unseres war.
Und die Urne fällt
Aus Undines Hand
Aus der Asche steigt
Tekboynuz, das Einhorn,
Meine Aneignung
Für die ich mich entschuldige,
Seda, Oma, Doppeldu!
Undine und das Einhorn
Gehen aus dem Schatten
Hin zu meinen Lippen
Öffnen sie wie Zweige (Bachmann)
Schälen die Kartoffeln.
Mein Mund ist keine Urne
In der Zasebni ascht
Kein Ort an den Undine, oder Andre
Samorog, Einhorn, Takboynuz, usw.
In das Schweigen gehen.
-
Unsere Wut
Streiche aus Lidern dir Worte du streichst deine Saiten
Im Tang der Stadttauben
Wir schreddern Bol
Bol Früherer
Bol Anderer
In Ohren uns taub gelegene Dauergäste im Garten der Kindheit Unmöglichkeit Nähe
-
Greta Lauer lebt in Wien. Schreibt szenische Texte,
lyrische Texte und Prosatexte. Mitglied der GAV.