Georg Trakl: (Untergang), 1. Fassung
Gedichte > Zeitzünder
						Georg Trakl
(Untergang) 1. Fassung 
Am Abend, wenn wir durch goldene Sommer nach Hause gehn 
Sind die Schatten froher Heiliger mit uns. 
Sanfter grünen die Reben rings, vergilbt das Korn 
O mein Bruder, welche Ruh ist in der Welt. 
Umschlungen tauchen wir in blaue Wasser, 
Die dunkle Grotte männlicher Schwermut 
Auf dürren Pfaden kreuzen die Wege Verwester sich, 
Wir aber ruhn Beseligte im Sonnenuntergang. 
Friede, wo die Farben des Herbstes leuchten 
Zu Häupten rauscht der Nußbaum unsre alten Vergangenheiten 
(Aus dem Nachlass)
 
 
