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Fabian Lenthe: Sieben Gedichte

Montags=Text

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Fabian Lenthe

Sieben Gedichte


1.
Ein beständiges Procedere
Ein Abendhimmel
Zwei drei Wolken
Später mehr
Ich drücke Zahnpasta aus der Tube
Mit aller Sorgfalt
Die mir beigebracht wurde
Noch vor kurzem
Blieb ich die ganze Nacht wach



2.
Es bleibt nicht viel zu vergessen
Das Übliche
Bäume  Flüsse vielleicht das Meer
Den Gesang der Vögel vor dem Fenster
Und selbstgemachten Eistee
Wenn ich mich richtig erinnere
Schmeckte dein Schokoladensoufflé
Kalt am besten



3.
Die Stadt zwischen Vogelnestern
Und Kaninchenbau
Den Bäumen unter den Straßen
Und Lichtungen
Abseits der Grünanlagen und Parks
Ich möchte mich morgens verirren
Und abends wiederfinden
Vielleicht in einem Wald
Den niemand kennt den ich kenne



4.
Unter den Rippen ein Kitzeln
Ein wenig Luft zwischendurch
Eine Ahnung einer Erinnerung
Von Popcorn und Sprite
Und Indiana Jones
Wir gehen ein zwei drei Schritte
Und blicken zurück
That’s all



5.
Obschon ich bei Sonnenaufgang
Keinerlei Ehrgeiz verspüre
Vermenge ich mich mit dem Tag
Meine Füße kennen den Weg
Meine Hände wissen was zu tun ist
Eines morgens
Werde ich den Gesang der Lerchen
Zum ersten Mal verabscheuen



6.
Nachts überfällt mich der Hunger
Im Kühlschrank nur Wolken und Schnaps
Für ein Stück deines Zitronenkuchens
Halte ich noch immer die Luft an



7.
Es liegt mir fern
Nach dem Rechten zu sehen
Der Bus hat Verspätung
Der Regen fällt wann er will
Überhaupt könnte ich nie
Eine Wolke zur Rechenschaft ziehen
Auch der Taubenkadaver
Am Randstein gegenüber
Liegt bereits seit Tagen
An derselben Stelle


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