Dirk Uwe Hansen: Vier Gedichte
Dirk Uwe Hansen
Vier Gedichte
aus einem Vorsokratiker-Zyklus
königsweg in die unterwelt (pherekydes ii)
auf und ab durch die tisch
platte biegt sich unter der
götter speise konvex
wie ein mantel am mast vorm
sturz ins umgebende meer der :
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entzündungsherd (philolaos)
eines da wo nichts mehr nach
innen begrenzt
zehn ist zählen
stotternd von eins bis
vier elemente das fünfte die
kugel einzig ungelogene linie
ein etwas entsteht nur aus zwei
arten von
nichts ist der mensch
ist gitter zwischen der seele und
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ur (hippon)
vor der zeit ein meer (zum beweis ein
graben voll mit schwarzem qualm)
ein seelchen ist kopf oder hirn (minus
trockenmasse) denn
feuer hat wasser noch niemals gelöscht
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anaximandros
todlos gerechte strafe für
ewig. säulenheilige welt
behauptet ihr gleichgewicht
zwischen strahlen und widerschein
zwischen kommunizierenden röhren voll
glut wird fest wird flüssig wird fest im
auf und ab der aggregatszustände
warten wir auf einen menschen.
(Dirk Uwe Hansen: unveröffentlicht, 2017)