Carl-Christian Elze: panik paradies, 8
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Carl-Christian Elze
panik paradies
Erstveröffentlichung des Zyklus
8
sie
versuchten es noch am ende
das
ruder herumzureißen an der
beatmungsmaschine
weniger müll
gift
und gier, ein moment
kindlicher
einfalt und demut
die
autobahnen und der himmel leer.
ein
letzter versuch eine menschen-
zentrierte
welt zu verlassen
in
gedanken die ewige brücke
zu
sehen zu jedem tier, jeder pflanze
jedem
stein. animistisches denken
in
den letzten tagen im hausarrest.
aber
die autobahnen und der himmel
blieben
nicht leer. partikel fuhren
um
die welt, flogen um die welt
ohne
mercedesse, teslars und jumbos.
sie
waren so leicht und so frei
in
ihrem immerfort animistischen denken.
die
vereinigung mit allen dingen
ihr
dringlichstes ziel, nicht der tod.
der
tod war ihnen unbekannt
wie
auch wir ihnen unbekannt waren
unsere
erfundenen ichs. sie erkletterten
uns
in ihrer freizeit wie felsen
bohrten
sicherheitshaken in unsere
zellen,
um die aussicht zu genießen
im
wunderpark unserer körper.
aber
nicht sie haben uns verletzt
wir
haben uns selbst verletzt
wir
haben uns selbst zu tode verletzt.
die
stille nach uns war atemberaubend.
symphonische
stille in unseren städten.
nur
unsere hunde begannen zu bellen
in
der nacht, vermissten uns plötzlich
öffneten
unsere kühlschränke
und
beruhigten sich wieder.