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Carl-Christian Elze: du wirst die wunde nirgends los

Gedichte > Gedichte der Woche
Carl-Christian Elze
zu 10 Jahre Signaturen

(für Kristian Kühn)

du wirst die wunde nirgends los
du willst nicht falln ins ungewisse
du schürfst keinen glanz aus deinem tag
du bist ein narr in der geschichte.

die kinder wachsen in die lüfte
die jahre ziehn wie hungervögel
die haut wird fahl, ein harter bügel
für deine angst hängt kalt im schrank

hängt immer da, selbst in magnolien.
verschluckt dein helles jugendlachen
verschluckt dein mut vor jedem drachen
verschluckt dein luftvertraun

dein unbekümmertsein, dein noch-nicht-du.
du willst entkommen und zurück
du willst das kind von deinen kindern sein
du willst entkommen: unzerdrückt.

doch kannst entkommen nur mit ihm
durch ihn, ja fallend, durch ihn hindurch
zerpflückt, sich wieder ballend –
das ist der witz, den du nicht lachen willst

nicht kannst. noch nicht.


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