Bülent Kacan: Verwirrende Zeiten

Bülent Kacan
Verwirrende Zeiten
Es darf uns keineswegs irritieren,
Einen Menschen am Ufer des großen Meeres
Stehen zu sehen, wie er, einsam und verlassen
Und mit traurig suchendem Blick
Haltlos in die Ferne sieht
Denn nicht die zerbrechliche Küste
Ist seine Heimat, nicht der sandigen Dünen
Ewig gleiches Wechselspiel, auch die stetige,
Unaufhörliche Wanderschaft der Wellen
Erscheint ihm auf unheimliche Weise
Fremd und unbestimmt
Allein die blassen,
Beinahe blankgescheuerten Bilder
Der gewaltigen Berge Gipfelhöhen
Weit hinten im Heimatland
Treiben ihm die Tränen in die Augen
Ja, sie treiben ihn unaufhaltsam auf die See hinaus
Was nutzt noch unser Rufen?
Der Sturm kreischt uns an
Die Winde peitschen uns um die Ohren
Und das aufbrausende Meer selbst
Versteht sich nicht auf Trösten
© Bülent Kacan (2012)