Birgit Kreipe: hier
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du bist der sommer. das aufleuchten
und erblinden der prile ist ein signal
in einer tagmondlandschaft
voll blasentang und gestrüpp. schlamm
unter den füßen, gewürm. steine wie kahle mönche
ducken sich windumstellt in den felsenverstecken
der see. wind haust in hellen seegras-weiden.
schnecken als schläfer in stillen häusern am strand.
boote verrotten, aufgebockt. das hinterland ist verlassen
uralte geometrie von wällen, ein netz, das weiden
umschließt. schaf, übernimm. pupillen sind winzige nächte
unterbrochen von blinzeln. wollpflanzen
weißgeflockt. möwen kehren zum wasser zurück
nie. nie. hier grast der himmel.
(Birgit Kreipe: unveröffentlicht, 2014)