Antje Boehk: Abschied unter dünnem Himmel
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Antje Boehk
Abschied unter dünnem Himmel
Ich habe die Tür leise zu gemacht,
kein Klinkenschlag, kein Wort zurück.
Die Mauern sprachen wie lange schon,
in Spinnenliedern und kalten Versprechen.
Dort saßen sie,
mit Stimmen aus Blei,
ließen mich schrumpfen auf Fingerschatten,
während draußen der Mohn nach mir rief.
Ich ging.
Nicht wie Heldinnen gehen,
ich ging wie ein Tier, das den Regen riecht,
der endlich das Feuer löscht.
Die Wege waren aus Schweigen gelegt,
darunter: flüsternde Wurzeln
und irgendwo hinter dem nächsten Tag,
ein Apfelbaum, der mich nicht kennt.
Ich trug nur meinen Atem bei mir,
und den Namen, den ich mir selbst gegeben habe.
Die Liebe? Sie bleibt – nicht bei ihnen,
dort, wo ich mich wieder wachsen sehe.
Ich habe die Tür leise zu gemacht,
kein Klinkenschlag, kein Wort zurück.
Die Mauern sprachen wie lange schon,
in Spinnenliedern und kalten Versprechen.
Dort saßen sie,
mit Stimmen aus Blei,
ließen mich schrumpfen auf Fingerschatten,
während draußen der Mohn nach mir rief.
Ich ging.
Nicht wie Heldinnen gehen,
ich ging wie ein Tier, das den Regen riecht,
der endlich das Feuer löscht.
Die Wege waren aus Schweigen gelegt,
darunter: flüsternde Wurzeln
und irgendwo hinter dem nächsten Tag,
ein Apfelbaum, der mich nicht kennt.
Ich trug nur meinen Atem bei mir,
und den Namen, den ich mir selbst gegeben habe.
Die Liebe? Sie bleibt – nicht bei ihnen,
dort, wo ich mich wieder wachsen sehe.