Andreas Köllner: Zwei Gedichte
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						Andreas Köllner
Zwei Gedichte
brandwund
						
						Sieh die Sterne fallen / wie Ascheregen
						
						verglüht, kaltflammend schlagen sie
						
						Wurzeln in dein Wort,
						
						das die Nacht verzehrt
						
						Sieh
						
						wie es im Flügelrot des Mauerläufers
						
						aufsteigt,
						
						aus den Zungen des Mohns
						
						Blick / in die Weite
						
						ohne mit der Wimper zu zucken
						
						Tagtraumerwachen
						
						uferlos
						
						schien mir der
						
						Fluss als die Strömung
						
						meine Blicke
						
						brach
						
						und die Sonne sich zitternd
						
						über das Wasser
						
						beugte
						
						du siehst das
						
						Himmelblau verschwommen
						
						nur dein Spiegelbild
						
						verzerrt vom Tag
						
						und weißt auf einmal
						
						er bildet zwar nicht
						
						ab doch er stellt
						
						dar
						
						In Andreas Köllner: saitenwechsel. Gedichte. Ahrensburg (tredition) 2022. 80  Seiten. 9,99 Euro.
								 
						 
 
