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Alfred Tennyson: Tränen, eitle Tränen

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Alfred Tennyson

Tears, Idle Tears



Alfred Tennyson

Tränen, eitle Tränen



Tears, idle tears, I know not what they mean,
Tears from the depth of some divine despair
Rise in the heart, and gather to the eyes,
In looking on the happy Autumn-fields,
And thinking of the days that are no more.

Fresh as the first beam glittering on a sail,
That brings our friends up from the underworld,
Sad as the last which reddens over one
That sinks with all we love below the verge;
So sad, so fresh, the days that are no more.

Ah, sad and strange as in dark summer dawns
The earliest pipe of half-awakened birds
To dying ears, when unto dying eyes
The casement slowly grows a glimmering square;
So sad, so strange, the days that are no more.

Dear as remembered kisses after death,
And sweet as those by hopeless fancy feigned
On lips that are for others;  deep as love,
deep as first love, and wild with all regret;
O Death in Life, the days that are no more.


(1847)

O Tränen, eitle Tränen, was sie meinen,
ich weiß nicht, Tränen des Untröstlichseins,
sie steigen mir ins Aug, von Herzen froh,
den Herbst zu sehn, die Felder, und der Tage
nun eingedenk zu sein, die nicht mehr sind.

Frisch wie der erste Strahl ein Segel streift
und Freunde aufruft aus der Unterwelt,
trist wie der letzte, der errötet, weil
da einer untergeht; so trist, so frisch
sind diese Tage mir, die nicht mehr sind.

Ah, seltsam trist, wie wenn im Morgengraun
sterbendem Ohr der erste Vogel pfeift,
noch kaum erwacht, indes sterbendem Aug
ein letztes Fenster glimmt; so seltsam trist
sind diese Tage mir, die nicht mehr sind.

Teuer wie Küsse nach dem Tod, erinnerte,
und süß wie hoffnungslos erfundene
auf Lippen, die für andre sind;  wie Liebe,
wie erste Liebe, tief und aufgewühlt;
im Leben Tod, Tage, die nicht mehr sind.


(Günter Plessow, 29. 07. 2015)

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