Alexander Graeff: Immer wenn-Gedicht
Immer wenn-Gedicht
Für Carl-Christian Elze
Immer wenn ich mich vorbeibewege
an dieser Brache, auf der DHL
eine gelbe Halle baut, und
mich der Wind dem Akkordeonspieler
vor dem Lidl näherbringt.
Immer dann kann ich dich nicht fassen, und
dabei zusehen, wie deine Wörter
meine Mundhöhle verlassen:
Du bringst die Hunde auf die Welt,
die ganz kleinen und die großen und
die flapsigen, die auch.
In deinem Leuchtturm friert der Beat der Zeit,
der schlagartig verstummt vor deinem sanften Widerstand:
Du suchst, dabei hast du gefunden.
Du führst die Religionen an der Leine,
dann wieder Hunde, kluge Schichten, wilde Fahrten,
keine unbedarften Zeichen, die sich
verschmieren, parfümieren mit der Weisheit,
und sich im Staub und in der Erde paaren.
Du bist dann völlig ohne Innenleben,
dennoch in mir: nicht als Geschenk, nicht als Gedanke,
so fern bist du, aber deine Wörter sind hier.
Alexander Graeff: unveröffentlicht, 2016