Şafak Sariçiçek: verlangen, über den steinbruch zu gleiten
verlangen, über den steinbruch zu gleiten
in baumkronen herrschen die honigbienenschwärme
eine schwergewichtige auf einem roller
bleibt in gemächlichem tempo zurück und am panoramapunkt
drei jugendliche die über honigkuchen und die neue rechte
redend eine zigarette teilen
gedanke: nicht mehr zuzuhören sondern zu atmen, alles
einzuatmen den duft nach honigkuchen, hummeln, traktoröl und fliedern,
den duft der die balzrufe der vögel im wald ist, den der felsmonolith, schroff
und wie aus einer umweltkatastrophe aus dem nächsten jahrhundert
heranträgt, felsmonolith über den ein unstet kreisender paraglider aus der ferne steht
wie die hacke der bauern am höchsten punkt über der gepächteten erde
ein rettungspunkt vor unzähligen düften, vögeln die von rechts und links lieblich
schwadronieren der herrlichkeit der übermannenden gedanken
zu weichen einen kleinen moment - der kunst im kopf.
frage: ist das kunst im kopf ?
der antwort fehlt die stille
zu vergessen und es wäre einfach nur schön, paraglider zu sein
im leeren raum über dem steinbruch
-monolithen über dem porphyrarbeiter in der stillen seilbahn
zieht eine frühlingsschwalbe.
(Şafak Sariçiçek: unveröffentlicht, 2016)