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Marcel Inhoff: Kristof

Gedichte > Gedichte der Woche
Marcel Inhoff


Kristof


die russische armee hätte beinahe deine zukunft gestohlen
ich habe einen brief meines vaters o
ich habe die handschrift meines vaters
mein vater hat nicht die handschrift seines vaters
sein vater schrieb wie einer der es gerade gelernt hat
im Tunnel sieh nach oben wo ist die mitte des lebens
ab dem zwanzigsten jahrhundert
riss
es gibt keine alternative
russische soldaten im Kinderzimmer
vögel unter der oberfläche
der pastor hat uns immer geschlagen
sagte mein großvater
was beleuchtet den ungarischen mond
gut
wer schreit, um zu schreien
unter dem heuboden
ein roter block in der brust
und fünf gestohlene äpfel in der hosentasche
viele anfänge
viele mögliche schlüsse
wir essen kein heu wir schließen keine wetten ab
mit dem tod, wer? es ist ein freund
priester
auch deutsch sein
singen und schwitzen
schneiden Sie einen blinden tag
wer spricht zu mir ein wort
wer redet von der kalten scheune?
der Junge, der sich schämt
geh nicht ins bett ah ah ah
also gehen wir weiter
wer bist du
wer bist du und ich kenne dich nicht
außerhalb des weißen kreises
eines nachts dreht er das gyroskop
hier auf dem tisch
eine person ohne status
ohne kalte hände
der hund sagt ja
jahrhunderte und jahre
und am ende

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