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Joris Karl Huysmans: Tief unten 1 (Kreuzigung)

Gedichte > Zeitzünder

Joris Karl Huysmans

Kreuzigung
(in: Tief unten, 1)


Dieser Ast schien zum Aufschnellen bereit, um voller Mtleid dies armselige Fleisch in die Ferne zu schleudern, weit ab von diesem Land des Schimpfes und der Verbrechen - dies arme Fleisch, das, dem Boden zu, die ungeheuren Nägel festhielten, welche die Füße durchbohrten.
    Ausgerenkt, fast aus den Schultern gerissen, schienen die Arme des Christus in ihrer ganzen Länge geknebelt durch die riemenartig gewundenen Muskeln. In bitterer Zerrung krachte die Achselhöhle, die weitgeöffneten Hände zuckten wild ihre Finger, die dennoch segneten, in ihrer Haltung Gebete und Vorwürfe miteinander verwirrten; die Brüste zitterten in schweißigem Glanz, der Rumpf war gereift wie von Daubenbändern, infolge der Blähung des Rippengehäuses; die Fleischmassen schwollen auf, salpeterfarben und bläulich; übersprenkelt mit Flohbissen, wie mit Petersilie betupft, wie mit Nageln zerstochen durch die Rutenspitzen, die unter der Haut abgebrochen waren und hier und dort sie splitterig spickten.   
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