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Joachim Uhlmann: Dämmerung

Gedichte > Gedichte der Woche




Dämmerung


Richard Anders
 nachwinkend



Nichts lag auf der Hand
als du erwachtest um dich zu wandeln
und unsichtbar zu werden
im Kristall der Winde.

Kaum öffnetest du den Mund
blitzte ein Ruf in die Nacht
durchzuckte die masurischen Spiegel
tauchte ins Schweigen des Polarsterns
erlosch in der Leerheit seines Blicks.

Jetzt kehrst du zurück zu den Farben
die einst dich entflammten
Mütter der Ängste und Glücke
Farben die aufstiegen
aus dem Grund des Labyrinthes
wo die Spuren von Lethetrinkern sich verlieren.

Hörbar blieb das Summen des Sternenrads
bis mit den Sirenen verstummt auch dies
über der Meeresstille beim Hauch des Frührots.
Kommst nun ans Erdende ätherleicht
achtest nicht mehr des Glimmens verbrannter Vögel
läßt die Bilderwelt hinter dir
traust der närrischen Weisheit der Null.


Joachim Uhlmann: unveröffentlicht, 2012.

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