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Franz Oberhofer: Strapazen II (enttarnter Niederungen)

Gedichte > Zeitzünder


Franz Oberhofer

Strapazen II (enttarnter Niederungen)



AUS FEUCHTEM LEHM, ZWISCHEN DEN HANDFLÄCHEN, DIE SICH ZUM
HIMMEL HEBEN, FORME ICH DIESE FIGUR UND ERKENNE DARIN EINEN
EMBRYO.


Und wir spielten.

Was spielten wir, bevor das Fragezeichen ohne Gegenrede wuchs
und dann verschüttet wurde? Wir spielten Begegnung der Mütter
mit Kindern im Totenreich.

Einem Wort hetzten wir hinterher - flohen vor dem anderen,
mieden direkte Blicke in wattierten Schlaf und zu den Monden,
denn abnehmend wurden alle Monde, Gedanken versanken mit ihnen
in fernes Morgengrau.

Und wir spielten.

Wenn Existenz einen Sinn in sich bewahrt, dann muss selbst der
Tod eine Behauptung in sich tragen, er folgt festen Bahnen.
Die Welt dreht sich - der Tod krönt alles Wirbeln.


Franz Oberhofer: unveröffentlicht, 2017.

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