Diskurs - Signaturen

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Diskurs

 

Wir eröffneten den Diskurs über "Lyrik heute" mit einem gleichnamigen, bisher unveröffentlichten Kurzessay von Wolfram Malte Fues.









Wolfram Malte Fues, Prof. Dr. phil., in Bremen geboren, seit 1965 in der Schweiz lebend,
Habilitation an der Universität Basel. Von 1994 bis 2010 dort Extraordinarius für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft sowie Medienwissenschaften. Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen, sowie von Lyrik und Essays in deutschen, schweizerischen und österreichischen Zeitungen, Literaturzeitschriften und Anthologien. Vier eigene Gedichtbände. Gründungsmitglied der AutorInnen-Gruppe, die das Internationale Lyrikfestival Basel veranstaltet.


Wolfram Malte Fues bei den Haidhauser Büchertagen am 8.12.2012.

Foto: Hellmuth Lang

Wolfram Malte Fues

Lyrik heute


Plato verbannt die Dichter aus seinem idealen Staat. Zu Recht. Redner, die, lexikalischen, grammatischen und rhetorischen Vorschriften folgend, wirkliche Dinge und Sachverhalte zu überzeugen verstehen, von denen sie wenig bis gar keine objektiven Kenntnisse besitzen, sind schon schlimm genug. Dichter, die, lexikalischen, grammatischen und rhetorischen, insbesondere aber musikalischen und semiosischen Vorschriften folgend, mögliche Dinge und Sachverhalte so erzeugen, als seien sie wahrscheinlicher als die wirklichen, sind schlimmer: Gift für ein Staatswesen, das auf allgemeingültigen und eindeutig bestimmten Gesetzen gründen soll.

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